In diesem Artikel möchten wir verschiedene Szenarien ausbreiten, wie sicher sich unsere Schätzer wo sind. Für jede im Landtag vertretene Partei wird dabei ein Szenario errechnet, in dem die Partei besser als erwartet und ein Szenario, in dem die Partei schlechter als erwartet abschneidet.
Jede Vorhersage ist mit Unsicherheit verbunden. Das ist normal, denn Ereignisse in der Zukunft können nun mal nicht mit absoluter Sicherheit vorhergesagt werden. Wir hier, beim Wahlorakel, geben als Vorhersage immer das Szenario aus, das von unseren Modellen als das wahrscheinlichste basierend auf unseren Berechnungen. Wir glauben aber auch, dass jeder Leser wissen sollte, welche Bandbreite an Resultaten möglich ist. Zugegeben, das ist bei mehr als 9700 vorhergesagten Einzelresultaten nicht ohne Abstriche machbar.
Wir haben uns daher entschieden für jede Partei ein gutes und ein schlechtes Szenario zu präsentieren. Unsere Berechnungen haben 90% Sicherheit, dass das Ergebnis innerhalb der beiden Szenarien bleibt. Sind also die Differenzen zwischen dem guten und dem schlechten Szenarien groß, kann unser Schätzer nicht sich unser Schätzer sehr unsicher – z.B. gibt es Komponenten die auf Unterschiedliches deuten oder die Wählerbewegungen in der Vergangenheit wurden nur unzureichend erklärt. Auf der anderen Seite deutet eine kleine Spanner auf ein großes Vertrauen des Schätzers in seine Ergebnisse hin.
Doch damit nicht genug. Jedes Szenario ist auch dynamisch. Das bedeutet, wenn eine Partei einem guten oder schlechten Tag hat, hat das Auswirkungen auf die anderen Parteien. Diese direkten Auswirkungen haben wir auf Grundlage der Ergebnisse der Landtagswahl 2018 in Hessen modelliert.
Konkret bedeutet das, dass wenn z.B. die CDU durch ein unvorhergesehenes Ereignis (z.B. Korruptionsaffäre) gebeutelt wird und in der Konsequenz fünf Sitze im Wiesbadener Stadtparlament verlieren, dann geht ein Teil der Stimmen, die an die CDU gegangen wäre an die SPD, ein anderer Teil an die Grünen, ein wieder anderer Teil an die FDP und so weiter. Daraus folgt, dass die frei werdenden Sitze nicht gleichmäßig sondern nach, aus Wählersicht, naheliegenden Alternativen verteilt werden – im CDU-Beispiel gehen weniger Stimmen an die Linken und mehr an die FDP.
Die folgenden interaktiven Graphen stellen für CDU, SPD, Grüne und FDP diese zwei Szenarien dar. In Teil zwei folgen die Linke und die AfD.
Wer Lust auf noch mehr hat, kann die kompletten Zahl auf folgender GitHub Seite einsehen.
Viel Spaß beim Entdecken!